Reiseziel

„Eine einmalige Ballung von Wasser, Erde und Luft, eine Sammlung rarer Horizonte und Perspektiven, dramatischer Kurven und lyrischer Rundungen. Die ganze Natur des Mittelmeeres ist hier vertreten wie in einer Ausstellung“ (Pavel Kohut).

"Non invidio a Dio il Paradiso, perché sono ben soddisfatto di vivere qui" (Vincenzo).

Die Halbinsel von Sorrent ist eine Landzunge südlich Neapels, die in das Tyrrhenische Meer hinausragt und den Golf von Neapel von dem von Salerno trennt. Sie wird von dem (bis zu 1445 m hohen) Gebirgskamm der Monti Lattari beherrscht. An ihrer Südseite, der „Heimat der Sirenen“, liegt einer der meist besungensten und suggestivsten Küstenabschnitte Italiens: die Amalfitana, auch „Costiera Divina“ (die Göttliche Küste) genannt, eine sublime, von Menschenhand gestaltete Naturschönheit, eine Symphonie aus Farben und Formen, ein großartiger Dialog „tra mare e monti“ – das faszinierende Ineinander von Wasser, Licht, Fels, „hängenden Gärten“ und kleinen, amphitheatralisch angelegten Siedlungen mit höchst beeindruckender Architektur und bewegter Vergangenheit: Un luogo, dove cultura e natura s` intrecciano!

Man hat versucht, den Zauber dieser Küste mit mysteriösen Strömungen zu erklären, die zwischen Berg und Meer fließen und die jene Anziehungskraft bewirken, die den Reisenden nicht mehr losläßt, ja ihn „süchtig“ machen kann. Aber der Grund der Anziehung liegt im unvergleichlichen Reiz der Landschaft. Die gewaltigen Formationen der Berge im Hintergrund zeigen bei jeder Beleuchtung andere Schluchten, Vorsprünge und Zacken. Zu Füßen der himmelragenden Gipfel breitet sich die weite silbrige, bei „Götterwetter“ mancherleiblau bis türkis funkelnde Fläche des Meeres endlos bis zum Horizont; kühn konstruierte Bauten im >moresken< Stil schmiegen sich an die zerklüfteten Hänge: ein unvergeßliches Bild für alle, die es einmal gesehen haben!

Noch gibt es weit oberhalb der kurvenreichen – die berühmten >Badeorte< (Amalfi, Positano und Maiori) verbindenden – Küstenstraße und damit „lontano dai rumori“ stille Logenplätze. Diese sind trotz eingeleiteter, eher verschandelnder „Erschließungs- und Infrastrukturmaßnahmen“ nach wie vor nur zu Fuß („pedibus calcantis”) zu erreichen und zwar über alte Maultierpfade und Treppenwege. Wandernd - das weiß der „Viaggiatore di talento“ - lassen sich die verborgenen Schönheiten und ständig wechselnden Szenerien dieser einzigartigen, aber gefährdeten Kulturlandschaft ohnehin am besten genießen. Eine solche langsame und sanfte Eroberung des vom Mythos durchdrungenen, vertikal strukturierten Terrains ist freilich auch die einzig angemessene, weil sich dies magisch geordnete - im Westen durch die Insel Capri abgeschlossene - Ensemble, diese erregende Mischung von grünem Weinlaub, Dolomitgestein, glänzenden Majolika-Kuppeln, bizarren Grotten und Naturbögen, Terrassen, weiß hingetupften Kubenhäusern und flirrendem Meer, nur dem erschließt, der sich Zeit nimmt und verweilen kann.

Lauf- und entdeckungsfreudige Menschen, die sich gerne „fuori dai soliti circuiti“, fernab der „touristischen Heerstraßen“ bewegen, dürften hier gewiß auf ihre Kosten kommen, denn sie werden für ihren Schweiß (es handelt sich schließlich um eine Steilküste!) mit atemberaubenden Ausblicken, euphorischen Gefühlen und mediterranen Sinnenfreuden belohnt. Das klingt überschwenglich, doch abgesehen von den ästhetischen Sensationen der Penisola , deren Kontraste unwiderstehlich harmonieren, gibt es da vor allem die betörenden Campagna-Düfte (den intensiven Geruch von Lavendel, Lorbeer, Ginster, Myrthe, Weintrauben, Oliven, Feigen, Orangen und Zitronen) und eine gesunde, reine Luft. Beim Trekking* in der abwechslungsreichen und oft wild-romantischen Gegend, beim erwartungsfrohen Erklimmen der „tausendundeins Stufen“ ins (bukolische) >Paradies<, kann man nicht zuletzt auch wohltuende „Illusionen tanken“, den „Geist entfesseln“ und sich „den Staub der Alltags von der Seele waschen“. Bei aller körperlicher Anstrengung ist daher schon ob der positiven psychischen Wirkungen der Costiera der Erholungswert eines solchen Aktiv-Urlaubs nicht gering zu veranschlagen („è la cultura di muoversi in ambienti salubri per un >pieno< di benessere“)!

Und warum, ja warum sollte nicht auch bisweilen ein wenig Stolz die Brust durchwehen, wenn man nach mehrstündigem Camminando/Scarpinando per„paesaggi del silenzio sospesi fra cielo e mare“, ungeniert den kulinarischen Genüssen dieser reich gesegneten Riviera frönen darf, denn: „Die oberen Etagen der Amalfitana sind nichts für schwache Geister und Herzen, sondern nur für starke, d.h. für solche, die die >Himmelsleitern< nehmen und >il Paradiso terrestre / Das Paradies auf Erden< ertragen können” (Sol.)!

Entdecken Sie also mit >Lupo< in kleinen, exklusiven Gruppen die noch weitgehend unbekannten, aber durchaus charakteristischen Seiten dieser zum Klischee gewordenen „Traumlandschaft“, begleiten Sie ihn dorthin, wo man noch nicht „zu Tode reproduzierte“ Motive findet und bisweilen wirklich den Eindruck hat, sich inmitten eines Aquarells aufzuhalten, „di vivere dentro a un acquerello“!

Zwar gibt es inzwischen viele Organisationen und Veranstalter, die - den Wellness- und Fitness-Boom der letzten Jahre und die Ende 1997 erfolgte Erklärung der „amalfitanischen Küste“ zum Weltkulturerbe nutzend - hier (z.T. dreist abgekupferte) Wander-Programme anbieten (verstärkt übrigens seit 2002, das bekanntlich zum „Internationalen Jahr der Berge und des Ökotourismus“ ausgerufen wurde). Diese zeichnen sich aber entweder durch unqualifizierte Führungskräfte (v.a. solche, die sich dieses Gegend nicht im Laufe der Jahre selbst erkundet haben und daher ohne Markierungen oder Wegbeschreibungen „aufgeschmissen“ wären) oder Riesengruppen (über 16 Teilnehmer) aus. Das hier vorgestellte (keinesfalls fixe, sondern äußerst flexibel gehaltene) „Programm“, ist zudem sicher das intensivste und anspruchsvollste aller mir bekannten Angebote. Wer also nicht nur „Spaziergänge“ machen möchte, sondern (ohne Kulturelles zu vernachlässigen) richtig wandern und – soweit möglich - die inzwischen etablierten und daher stärker frequentierten Wege meiden will, der ist bei mir richtig. Ein 14-tägiger Aufenthalt ist zudem keineswegs zu lang, da man so ausreichend Zeit für die Erkundung dieser facettenreichen Landschaft hat und bei (v.a. im Frühjahr auftretenden) Schlechtwetter-Phasen genügend Improvisationsspielräume vorhanden sind!
Sie werden sehen: Alsbald werden Sie, ob der euphorisierenden Wirkung dieses „Patria dei Limoni“ regelrecht beschwingt, durch die vielfältig „gestufte“ Landschaft >schweben<, „die hier alle ihre Gaben bis zur höchsten Verschwendung ausgegossen hat“ (J.G. Seume)! Zwei Wochen vergehen „su questa dorsale montuosa“ (auf diesem Gebirgsrücken) zwischen den Golfen, wo sich die Extreme berühren und Himmel und Hölle nie weit auseinanderliegen, wie im Fluge!

Obwohl mir bisher Selbstanpreisungen zuwider waren (weil ich der naiven Meinung war, daß sich - zumindest auf Dauer - Qualität immer durchsetzt), sehe ich mich ob der wachsenden Zahl von - nicht selten unseriösen - „Wander“-Angeboten gezwungen, mich und „meine“ Küste ebenfalls im Internet zu präsentieren. Daß dies ausgerechnet 2003, also im „Jahr des Wolfes“ geschieht, ist Zufall - mag aber ein gutes Omen sein!

*Das schöne, altmodische Wort >Wandern< gefällt mir viel besser, weil man mit ihm reizvolle Dinge assoziieren kann und es mehr einschließt als der trendige, trotz aller Dementis eher auf den sportlichen Aspekt zielende Begriff >Trekking<, den man m.E. auf echte Trails beschränken sollte. Wandern, das ist: Veränderung, Orts- und Perspektivenwechsel, gesunde Fortbewegung, Landschaftserfahrung, Überwindung der statischen Enge, geistige Anregung.

Wo ist unser Standort, wo liegt das Hotel?
Dort, wo man den schönsten Ausblick die Küste herunter gen Capri hat: in Praiano (genauer: in Vettica Maggiore). Das ehemalige Fischerdorf liegt ruhig und sonnig, umgeben von Olivenhainen und Gärten, auf einem Ausläufer des die Küste beherrschenden Monte Sant`Angelo (dem höchsten Gipfel des Lattari-Gebirges). Die über dem Capo Sottile thronende Gemeinde – bestehend aus den beiden Ortsteilen Vettica Maggiore (im Westen) und Praiano (weiter östlich am Ausgang einer Schlucht) – liegt an „der kühnsten und berühmtesten Panoramastraße Italiens“ (der SS 163, die die Colli di San Pietro, einen bedeutenden Paßhügel von Sorrent, mit Vietri sul mare, Salerno, verbindet) und nennt sich stolz „il Cuore della Costiera Amalfitana“. Wenn dies auch angesichts der überragenden Bedeutung von Amalfi (ca. 9 km entfernt) übertrieben erscheint, so ist Praiano doch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Exkursionen, mit einem ambiente naturale wie geschaffen für eine erholsame Villeggiatura. Von einem Aussichtspunkt (der die beiden Ortsteile verbindenden Rampenstraße) schweift der Blick über die (nach dem Schutzheiligen Neapels, dem hl. Januarius, benannte) Kirche San Gennaro (mit charakteristischer Majolikakuppel), das pittoresk im Fels klebende, ungleich prominentere Positano (etwa 7 km entfernt) und die sog. Sireneninseln (Li Galli) die ganze Küste hinunter bis zu den Faraglioni Capris und östlich bis zum mächtig ins türkisfarbene Meer ragenden Capo di Conca (mit seinem alten Signalturm).

Schon seit Jahren logieren wir in der „Villa Bellavista”
(www.villabellavista.it). Dieses Hotel, das von Signor Mario Rispoli in den 60er Jahren errichtet wurde, liegt im aussichtsreicheren Ortsteil Vettica in einer verkehrsfreien und absolut geräuscharmen Zone unterhalb der Küstenstraße (und doch nahe dem Zentrum, wo sich die wichtigsten Läden und die Bushaltestelle befindet). Es ist anmutig in einen kultivierten Steilhang hineingebaut, der über einer von einem alten Wehrturm bewachten romantischen Bucht liegt und bietet von allen nach Süden gehenden Zimmern (die 4 nach Norden gewandten werden an Lupo/SKR-Kunden nicht vergeben!) einen wunderschönen, unvergleichlichen Ausblick über die Küste gen Westen bis hin nach Capri. Das Haus ist einfach und familiär, aber für Aktivurlauber genau richtig. Die Stufen, die zur Straße hinauf- bzw. zur kleinen (quasi hoteleigenen) Badestelle hinunterführen und auch im Gebäude selbst überwunden werden müssen, sind bereits eine gute Einstimmung auf die treppenintensiven Wanderungen! Die 20 meerseitigen Zimmer verfügen über Bad, Dusche, Balkon oder Terrasse. Für Faulenzer lockt tagsüber das aussichtsreiche „Solarium“ auf dem Dach; abends genießt man den Sonnenuntergang und das Essen im Freien unter einer Bambuslaube. Mag man auch Abstriche bei Service und Komfort machen müssen, so ist doch die Lage unbestreitbar „Fünf-Sterne“-würdig! Kein Luxushotel an der gesamten Küste kann da mithalten! Stolz nennt der Padrone (Wirt) daher sein Albergo ein „Paradiso sulla terra“!



Seite Drucken | Fenster schliessen